South Luangwa Nationalpark

 
 

Sambia, Afrika

 
     
 
Der South Luangwa Nationalpark im Luangwatal (Luangwa Valley) ist das bekannteste Naturschutzgebiet Sambias und somit der touristische Anziehungspunkt des Landes. Der Park verläuft entlang des Luangwa Flusses. Im Norden schließen sich der Luambe Nationalpark und der North Luangwa Nationalpark an. Als Schutzgebiet wurde der South Luangwa 1938 gegründet und 1972 zum Nationalpark erklärt. Er umfasst eine Fläche von ca. 9.050 km² und reicht vom 1100 m hohen Muchinga Gebirge im Westen hinab bis ins 600 m tiefer liegenden Luangwa Fluss. Der Park ist ganzjährig zugänglich, doch viele Lodges haben nur während der Trockenzeit von Mai bis Oktober / November geöffnet.
Der Park unterteilt sich in den South Luangwa und den Nsefu Sektor, der sich östlich des Lungwa Flusses auf der anderen Flussseite befindet. Der Nsefu Sektor ist meistens erst ab Juni erreichbar.
Der wichtigste Ort in der Region liegt am Ostufer des Luangwa und heißt Mfuwe. Dort befindet sich auch der Haupteingang zum Nationalpark an der Mfuwe Brücke. Im Dorfgibt es eine Tankstelle, kleine Gemüsestände, Getränkeläden und Minigeschäfte, in denen man wirklich nur die nötigsten Lebensmittel (Brot, Eier, Dosen,…) bekommt. 25 km südöstlich des Ortes liegt der Masumba International Aiport, der von Zambian Airways und Air Malawi angeflogen wird. Direkt im Park gibt es ein paar teure Lodges, wie die Mfuwe Lodge, die Mushroom Lodge oder die Chichele Lodge. Sehr viele Lodges und Camps jeder Kategorie liegen außerhalb des Parks direkt am Fluss. Camping ist nur außerhalb des Parks möglich. Den Park muss man pünktlich zum Sonnenuntergang verlassen, außer man schläft in einer Lodge im Park.


Anreise:
Die meisten Touristen reisen mit dem Flugzeug an. Mit dem Auto erreicht man Mfuwe über die Hauptstrecke von Chipata aus.
Von
Lusaka kommend zweigt die Straße am Ortseingang von Chipata in Richtung Lundazi ab. Leider ist die Straße meistens in einem schrecklichen Zustand und variiert von Wellblech über tiefe Schlaglöcher. Auf steilen Strecken zwischendurch ist die Piste geteert und das Gebiet ist nur wenig besiedelt. Je näher man dem Luangwatal kommt, desto dichter wird auch wieder die Besiedlung. Nach ca. 107 km Piste kommt man wieder auf eine Teerstraße, die den Flughafen mit Mfuwe verbindet.
Eine weitere Anreisestrecke in den
South Luangwa Nationalpark ist die „Old Petauke Road“ über die man vom Petauke aus in den Park gelangt. Diese Strecke ist nur bei Trockenheit und mit einem 4x4 (Allradfahrzeug) befahrbar. Sie ist landschaftlich sehr reizvoll, aber auch anstrengend und zeitraubend. In Petauke zweigt eine Straße an der Tankstelle links ab. Dieser Straße folgt man durch eine sehr dicht besiedelte Region und fährt dabei immer weiter „bergab“. Nach ca. 58 km kommt man an ein Gate, vor dem man links in eine kleine Piste einbiegt. Dort beginnt der eigentliche Abstieg ins Tal. Jetzt kommen ein paar heikle Stellen, die sehr steinig und steil sind. Danach wird die Piste besser und nach weiteren ca. 17 km durchquert man das Dorf Sandwe. Die Straße gabelt sich mehrmals und man folg am Besten seinem GPS. Nach insgesamt 90 km ab der Talabfahrt erreicht man den Beginn der GMA (Game Managment Area) und befindet sich endlich im Nationalpark Gebiet. Hier kann man erstmals einen Blick auf den Luangwa Fluss werfen und mit etwas Glück die ersten Tiere sehen. Für die Gesamtstrecke von 170 km (Petauke bis Mfuwe) muss man locker 6-7 Stunden rechnen.

Wir sind zum South Luangwa Nationalpark über die „Old Petauke Road“ gefahren. In Petauke kann man gut und sicher an der
Chimwemwe Lodge übernachten oder auf dem Parkplatz campen. Eine Tankstelle befindet sich direkt am Abzweig zur „Old Petauke Road“. Die Einkaufsmöglichkeiten im Ort sind recht eingeschränkt. Am sinnvollsten ist es, sich schon in Livingstone oder in Lusaka mit den wichtigsten Lebensmitteln einzudecken.
Die Strecke führt zuerst durch viele kleine Dörfer. Hier kamen uns scharenweise Menschen zu Fuß, auf Eselskarren und auf Fahrrädern entgegen. Je weiter wir uns von der Zivilisation entfernten, desto freundlicher wurden die Leute. Generell können wir behaupten, dass die Menschen in Sambia für uns die freundlichsten, nettesten und am wenigsten aufdringlichen Menschen auf unseren Reisen in Afrika sind. Die ersten 60 km von Petauke aus, war die Piste recht gut, dann wurde die Strecke bergiger und die Dörfer weniger. Auf der Strecke durchquerten wir einige Trockenflüsse, zu denen es steil bergab und auf der anderen Seite wieder steil bergauf ging. Dabei mussten wir zum Teil große Steine von der Straße schleppen oder tiefe Risse mit Steinen auffüllen. Das ein oder andere Mal setzten unsere Autos dabei an unwegsamen Passagen auf, zum Glück ohne Schaden zu nehmen.
Irgendwann wurden die Dörfer wieder zahlreicher und der Schwierigkeitsgrad der Piste  niedriger. Die Dörfer zogen sich bis zur Parkgrenze und es dauerte eine ganze Weile, bis wir endlich die ersten Tiere sahen. Eine kleine Elefantenfamilie begrüßte uns als erste im Gebiet des South Luangwa Nationalparks.


Übernachtungen:

Wir übernachteten außerhalb des Nationalparks, denn nur Lodge Gäste dürfen innerhalb des Parks übernachten. Als Camper hat man die Qual der Wahl, denn es gibt am Fluss zahlreiche Lodges mit Campingplätzen, die eigentlich allen Ansprüchen genügen sollten. So wählten wir für die ersten Nächte den Campingplatz des Flatdog Camps (Flatdog = Krokodil). Das Besondere an dem Camp sind große Holz-Plattformen in den Bäumen, auf denen man sein Zelt aufbauen kann. Es gibt zahlreiche Schattenbäume mit Grillstellen, Wasser, Strom und Sitzmöglichkeiten. Der Campingplatz  liegt ca. 100 m vom flachen Ufer des Luangwa Flusses entfernt, auf den man eine schöne Aussicht hat. Saubere Duschen und Toiletten sind vorhanden. Einzig, die große Beliebtheit des Campingplatzes kann etwas nervig sein, denn er wird auch von vielen Campern und Overlandern angefahren und so kann es mitunter etwas lauter und enger werden. Das Restaurant, der Pool und auch die Bar kann von allen Besuchern benutzt werden. Ein Internetcafe ist auch vorhanden.

Ein weiterer Campingplatz, den wir empfehlen können, ist das Track & Trail Camp, das direkt am Steilufer des Luangwa Flusses liegt.
Der Campingplatz ist viel kleiner als der im Flatdog Camp. Hier findet man einen schönen Pool, der etwas erhöht liegt und über eine Treppe zu erreichen ist. Vom Pool aus hat man eine tolle Flussaussicht. Dort ist es viel ruhiger und mit etwas Glück hat man den tollen Campingplatz für sich alleine. Wir standen in der zweiten Nacht direkt am Steilufer und hatten einen wunderbaren Abend.
Nur ein ca. 4 m Krokodil wollte uns Gesellschaft leisten, aber Chris überredete es, wieder zurück ins Wasser zu gehen. Auch hier hatten wir saubere Toiletten und Duschen, die sich in der Nähe des Pools befanden. Strom und eine Grillstelle ist ebenso vorhanden.



Achtung:

Da man nur durch den Luangwa Fluss vom Park getrennt ist, muss man mit tierischen Besuchern rechnen, vor allem nachts.
Wir hatten in beiden Camps nette Tierbegegnungen, meistens sind es Elefanten, die durch die Camps ziehen.
Mit Hippos muss man am flachen Ufer des Luangwa Flusses am Abend rechnen, wie z.B. im Flatdog Camp. Die Tiere sind jedoch die Menschen gewohnt.  So kann es vorkommen, dass 10 m neben dem Esstisch ein Flusspferd genüsslich im Dunklen grast.


Weitere Infos:
Um in den Park zu gelangen fährt man auf der Mfuwe Bridge über den Luangwa Fluss. Vorher muss man noch am Gate den Eintritt bezahlen. Hier gilt die 24 Stunden Regelung. Der Eintritt kostet 30 US$ / Person für Individualisten. Hinzu kommen noch 15 US$ für ein Auto mit ausländischem Kennzeichen. Als Selbstfahrer kann man zum Sonnenaufgang in den Park fahren und ihn wieder zum Sonnenuntergang verlassen. Die Lodges dürfen auch Nachtfahrten durchführen und so sieht man noch zahlreiche Autos am späten Nachmittag in den Park fahren.
Malaria kommt ganzjährig im Luangwatal vor. Als besonders unangenehm empfanden wir die zahlreichen lästigen Tsetsefliegen, deren Bissen sehr schmerzhaft sind und bei vielen Menschen stark anschwellen. Schützen kann man sich nicht wirklich, es sollen Mückenmittel helfen, aber davon habe ich leider nichts gemerkt. Stellenweise verschlossen wir die Fenster, denn die Tsetses kommen hauptsächlich in Busch- und Waldgebieten vor. Da aber die Hitze so stark war, hielte wir es nicht lange mit geschlossen Fenster aus. Als Nichtfotografen könnte man Gazenetze oder Moskitonetze vor die Fenster spannen, dann bekäme man genügend Luft und die bisswütigen Fliegen kämen nicht ins Auto. Die wirksamste Methode hat Chris entwickelt, er drückte sie einfach platt und ersparte mir so etliche Bisse. Die Fliegen gehen am liebsten an die Beine, genau dorthin, wo man sie nicht sieht.
Der Park ist landschaftlich sehr abwechslungsreich, so hat man den
Luangwa Fluss mit seinen Sandbänken, offene Grasflächen, Buschgebiete und Laubwälder. Sehr häufig sieht man die imposanten Leberwurstbäume, die zu unserer Reisezeit über und über voll mit ihren mächtigen Früchten waren. Ansonsten findet man hier auch Palmen, Baobabs, Leadwood- und Mahagonibäume.
Das
Luangwatal hat eine große Tierpopulation. So trifft man auf riesige Büffel- und Pukuherden, Elefanten, Impalas, Wasserböcke, Kudus, Zebras, Schirrantilopen, aber auch Cookson-Gnus und die Thornicroft Giraffen, die hier endemisch sind. Des Weiteren ist der Fluss die Heimat von Krokodilen und Flusspferden. Auch sieht man große Pavianfamilien und Meerkatzen sowie Warzenschweine, Nilwarane und viele andere Tiere. Von den Raubtieren trifft man am häufigsten auf Löwen, Hyänen und Schakale, auch Leoparden soll es hier sehr viele geben. Leider hatten wir trotz redlicher Bemühungen kein Glück gehabt, diesen schlauen Jäger zu entdecken. Viel seltener sind Geparde und Wildhunde. Zudem gibt es noch viele verschiedene Vogelarten im Luangwatal. Besonders interessant fanden wir die Kronenkranich Kolonie im Nsefu Sektor an den heißen Quellen – Hotsprings.
Die meisten Tiere konnten wir in Flussnähe beobachten und so machten wir unsere Pirschfahrten meistens entlang des Luangwa Flusses.
Für den
Nsefu Sektor ist auch ein Permit nötig, außer man fährt auf Transit durch den Park. Der Besuch der Hotsprings ist wohl auch ohne Permit erlaubt. Bei den Hotsprings sollte man nicht zu viel erwarten, hier findet man ein Metallrohr vor, aus dem sehr heißes Wasser heraussprudelt. Dafür trifft man dort auf viele Vögel und mit etwas Glück auf Löwen.
Der
South Luangwa Nationalpark gefiel uns erst auf den zweiten Blick, aber dann so gut, dass ich alleine beim Schreiben schon wieder eine Reise dorthin planen würde. Vielleicht hatten wir uns einfach zu viel erwartet, oder waren nach den Tierbegegnungen in den Nationalparks Botswanas einfach zu verwöhnt. Am besten versucht man sich den Park vorher nicht vorzustellen und lässt ihn einfach auf sich wirken, während man dort seine Runden dreht.


Für die Rückfahrt in Richtung
Livingston wählten wir dann die Hauptstrecke von Mfuwe nach Chipata. Zuerst fuhren wir durch Mfuwe auf relativ guter Teerstrecke, ab dem Flughafen wurde dann die Straße immer schlechter. Es folgte Schlagloch an Schlagloch, dann wieder Wellblech und völlig ausgefahrene Piste. Die ersten 60 km der Strecke waren absolut übel und wir wurden gnadenlos durchgeschüttelt. In diesen 60 km waren zwei kurze Teerstrecken an Steigungen dabei. Die fuhren sich natürlich toll und wir bedauerten es sehr, als sie zu Ende waren und die Piste wieder losging. Nach den 60 Kilometern besserte sich die Piste schlagartig wir kamen gut voran.
In
Chipata kann man sich sehr gut im Shopride mit Lebensmitteln und Getränken  eindecken die man für den Rest der Reise braucht. Der Laden ist gut sortiert und hat sogar eine Bäcker- und Metzgerabteilung.

 
 
Letztes Update: Oktober 2008
 
 
 
  Old Petauke Road unsere Bäckerei Flagdog Camping  
 
Old Petauke Road
unsere Bäckerei
Flagdog Camping
 
  Achtung: Elefant am Pool Brücke über den Luangwa Puku  
 
Achtung: Elefant am Pool
Brücke über den Luangwa
Puku
 
  Flusspferde in einem Pool Büffel im Morgenlicht Leberwurstbaum  
 
Flusspferde in einem Pool
Büffel im Morgenlicht
Leberwurstbaum
 
  Sonnenuntergang im South Luangwa NP Pool des Track & Trail Camps Track & Trail Camp am Luangwa Fluss  
 
Sonnenuntergang im South Luangwa NP
Pool des Track & Trail Camps
Track & Trail Camp am Luangwa Fluss