Damaraland

 
 

Namibia, Afrika

 
     
 
Khorixas ist das Zentrum des Damaralandes, das sich im Nordwesten Namibias zwischen Erongo, dem Kaokoveld und der Etosha Pfanne erstreckt. Der Name stammt noch aus Zeiten der Homelands. Das Damaraland ist heute verwaltungsmäßig Teil der Kunene Region. Das Damaraland wird überwiegend von den Damara bewohnt, die zusammen mit den Bushmännern zu den ältesten Einwohnern Namibias gezählt werden. Ihre Sprache gehört zu den Khoisan Dialekten, ist also mit der Sprache der Namas und San verwandt.
Khorixas ist ein kleiner Ort mit einer Tankstelle, einigen Läden, einem Restcamp und einer Lodge. In dessen bergiger, steiniger Region sich eine Reihe von herausragenden landschaftlichen Attraktionen befinden.
Rund 90 Kilometer westlich von Khorixas liegt Twyfelfontein, eine der umfangreichsten Fundstätten von Felsgravuren auf der Welt. Die Zufahrt nach Twyfelfontein erfolgt von der C39 aus.
Twyfelfontein ist Afrikaans und bedeutet »Zweifelsquelle«. Ein Farmer namens Levin erwarb das Land 1947 und bezweifelte, dass die vorhandene, spärlich plätschernde Quelle noch lange fließen würde. Im Jahre 1952 wurde das Tal von Twyfelfontein zum Nationaldenkmal erklärt. 1964 verkaufte der Farmer an den Staat, der die Farm in das Homeland der Damara integrierte.
Über 2000 Petroglyphen wurden in Twyfelfontain gezählt. Wissenschaftler nehmen an, dass die Werke in sechs verschiedenen Zeiträumen mit Quarzsteinen einige Millimeter tief in den Sandstein geritzt worden sind. Die Gravuren befinden sich auf einer Reihe von glatten Felsplatten und stellen zumeist Tiere oder Tierfährten dar. Ungewöhnlich ist das gemeinsame Auftreten von Gravuren und Malereien an einem Platz. Letztere sind geschützt unter Felsüberhängen oder in Höhlen angebracht, erstere an exponierten Sandsteinflächen.
Über das Alter ist man sich nicht einig. Schätzungen bewegen sich zwischen 1000 und 10000 Jahren. Um Twyfelfontein zu besichtigen wird ein kleines Eintrittsgeld verlangt. Man bekommt dort einen einheimischen Führer zugeteilt, der einen die wichtigsten Felszeichnungen zeigt - ja nach gebuchter Tour. Wegen der großen Hitze und heftigen Sonne sollte man vorsichtshalber einen Hut aufsetzen, Wasser mitnehmen und sich möglichst frühmorgens oder spätnachmittags auf den Weg machen.
Wenige Kilometer von Twyfelfontein entfernt befinden sich weitere Attraktionen. Z. B. die als
"Orgelpfeifen" bekannten Basaltsäulen in einem Flussbett. Sie sind bis zu 5 m hoch und über 100 Mio. Jahre alt. Dahinter ragt Burnt Mountain, der Verbrannte Berg, in den Himmel. Der Name kommt daher, dass der aus geschwärztem Kalkstein und schwarzem Dolerit bestehende flache Berg den Eindruck hinterlässt, als sei gerade ein verheerendes Feuer über ihn hinweg geprasselt.
Auch sehr sehenswert ist der
"Versteinerte Wald" (Petrified Forest) mit seinen 300 Millionen Jahre alten Baumstämmen. Er liegt 40 km westlich von Khorixas an der C39 Pad. Die Stämme sind erstaunlich gut erhalten, und man erkennt sogar die Jahresringe. 1950 wurde der Ort zum Nationaldenkmal erklärt.
Eine weitere Attraktion des Damaralandes ist der Brandberg. Er liegt rund 150 Kilometer südlich von Khorixas, ist ein Granit Massiv, das durch vulkanische Aktivität und anschließende Erosion entstanden ist. Es gibt viele Höhlen und Überhänge im
Brandberg, die einst Buschmännern als Unterschlupf dienten. Entsprechend gibt es viele Felsmalereien, insgesamt wurden über 48.000 gezählt. Die bekannteste ist die "White Lady", die 1918 durch den Landvermesser Dr. Maack entdeckt wurde. Dargestellt wird jedoch keine weiße Dame - wie man lange glaubte - sondern ein Mann mit ritueller Bemalung.
Ebenfalls ein unbedingtes Muss für einen Namibiabesuch sind der
Vingerklipfelsen und die Ugab Terrassen. Bei der Fahrt auf der Pad C39 von Khorixas nach Outjo sollte man sich diese besondere Natursehenswürdigkeit nicht entgehen lassen. 45 Kilometer hinter Khorixas biegt man rechts ab auf die Pad D2743 zur ausgeschilderten Fingerklippe. Der skurile Felsen ist 35 Meter hoch und liegt auf der Farm Bertram. Man kann bis an den Fuss den Felsens laufen und hat dort eine spektakuläre Aussicht auf das breite Tal des Ugab Riviers mit seinen perfekt glattgeschliffenen Tafelbergen. Eine Landschaft, die dem Monument Valley in Arizona an Dramatik kaum nachsteht.

 

Unser Tipp:

Sämtliche angesprochenen Sehenswürdigkeiten sollte sich jeder Namibiareisende wenigstens einmal angeschaut haben. Twyfelfontain fanden wir sehr interessant. Hier sollte man wirklich erst am späten Nachmittag oder frühen Vormittag und mit genügend zum Trinken auf Tour gehen, denn es ist dort sehr heiß. Die "Orgelpfeifen" waren nach kurzer Enttäuschung sehr sehenswert. Sie kommen auf Abbildungen und Fotos immer noch viel beeindruckender heraus als sie in Wirklichkeit sind, aber wenn man sich die Mühe macht und das Flussbett entlang läuft kann man viele eindrucksvolle Aufnahmen machen. Der "Verbrannte Berg" dagegen hat uns etwas enttäuscht. Wir hatten einfach zu viel erwartet und sahen nur einen schwarzen Hügel, der viele Off-Road Spuren aufweist. Leider waren wir auch viel zu früh vor Ort und haben dort keinen stimmungsvollen Sonnenuntergang miterlebt, der den Berg angeblich zum Glühen bringen soll.
Übernachtet haben wir damals (2002) in der Twyfelfontain Lodge und wir waren sehr enttäuscht. Das Haupthaus mit der Bar und dem Pool sind wunderschön gestaltet, aber die Unterkünfte waren dagegen sehr spärlich und eng. Mehrere Einheiten wohnten Tür an Tür, und auf der Miniterrasse stand nur ein Stuhl, obwohl das Zimmer für zwei Leute ist. Wenn man so richtig Pech hat, bekam man auch noch ein Zimmer, mit Blickrichtung an die nahe Felswand, wo sich den ganzen Tag die Wärme gestaut hatte. Auch stand bei unserem Aufenthalt dort das Reinigungspersonal schon sehr früh trampelnd vor der Tür und hat uns sozusagen fast rausgeworfen. Das Essen war bei uns alles andere als gut. Wir hatten das Pech, dass gerade keine größere Reisegruppe angekommen war und so bekamen wir nur die Reste vom Vortag zu essen. Aber vielleicht hatten wir ja auch nur einen schlechten Tag erwischt..... Für uns war es auf alle Fälle ein einmaliger Besuch dort. Aber mittlerweile sind wir ja auch auf ein Dachzelt umgestiegen und fahren nur noch Campingplätze an.
Sehr gut hat uns dagegen die Fingerklip Lodge gefallen. (Besuch im Jahr 2000) Die Bungalows sind wunderschön angelegt und eingerichtet. Wir hatten eine Terrasse mit Hängematte und einen unbeschreiblich schönen Ausblick auf die Tafelberge des Ugab Rivers. Das Essen dort war fantastisch und die Besitzerin super nett. Zum Kaffe gab es leckeren Kuchen und man fühlte sich dort gleich so richtig wohl.
Ansonsten könne wir allen Campern und Nichtcampern nur sehr das Camp Xaragu Camp Xaragu empfehlen. Es ist wunderschön angelegt mit Zeltbungalows und einem tollen Campingplatz mit sehr liebevoll gestalteten Duschen und WC's. Danni, der Besitzer des Camps hat auch sehr vielen Tieren dort ein Zuhause gegeben. So gibt es zwei sehr liebe Hunde, 8 Katzen, eine Straußendame, die manchmal schon fast zu anhänglich ist, Pferde, Schildkröten, einen zahmen Pavian, Erdmännchen, Klippschliefer und viele andere Tiere zu bewundern. Auch die offene Bar ist sehr gemütlich und das Essen so richtig klasse. Wir hatten das Glück, dass Danni mit uns eine Tour in das fast vollständig ausgetrocknete Flussbett des Aba Huab zum Fischen gemacht hat. Das können wir jedem Reisenden nur empfehlen. Aber ohne GPS Daten kann man sich dort nur gnadenlos verfahren, denn dieser Fluss verzweigt sich unzählige Male. Danni hat jedoch vor, die Fishing Tour in sein Ausflugsprogramm aufzunehmen und den Gästen seiner Lodge anzubieten. Außerdem kann man von Camp Xaragu aus geführte und ungeführte Touren in den
Aba Huab machen und mit ein wenig Glück Wüstenelefanten und sogar Nashörner beobachten. So eine Tour sollte man aber eher im Herbst machen, denn kurz nach der Regenzeit sind die Elefanten noch in den Bergen und lassen sich im Fluss nicht blicken. Auch landschaftlich ist das Camp traumhaft zwischen den Bergen gelegen und wir konnten vom Gipfel eines Bergen einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten. Von oben hat man eine tolle Aussicht über das Damaraland bis zum Kaokoveld und wir waren sehr beeindruckt.
So bietet das Damaraland noch einiges mehr an Sehenswürdigkeiten und steht auch landschaftlich dem Kaoko in nichts nach. Wir werden sicher noch einmal im Herbst den Aba Huab besuchen und uns auf die Suche nach den Wüstenelefanten machen.

weitere Bilder vom Damaraland Damaraland

 
     
      
 
Camp Xaragu
Camp Xaragu Pool
Aba Huab Flußbett
 
      
 
Aba Huab
Fischen am Aba Huab
Sundowner